DEMBA TOUNKARA, SENEGAL
Projekt: Aufbau eines Elektrobetriebs
Ausgangsort in Deutschland: Prien am Chiemsee
Seine Mission: Sichere Elektrik und Ausbildung von jungen Elektrikern
Rückkehr: 6. November 2021
Derzeitiger Status: Aktiv
Derzeit benötigt:
finanzielle Unterstützung für ein Auto
DAS PROJEKT
Demba hat in Prien eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. Am 6. November 2021 ist er in seinen Heimatort Diamniadio im Senegal zurückgekehrt. Dort möchte er ein eigenes Elektro-Unternehmen gründen, Aufträge für Elektroinstallation (vor allem Hauselektrik) übernehmen, Mitarbeiter ausbilden, sowie einen Laden für Elektro- und Handwerkerbedarf betreiben. Für sein Projekt hat Demba bereits einen Business-Plan erstellt.
Demba hat eine Vision für den Senegal. In seinem Unternehmen möchte er moderne Sicherheitsstandards umsetzen, wie er sie in Deutschland kennengelernt hat. Dadurch können die im Senegal häufigen Stromunfälle verhindert werden. Durch die Ausbildung weiterer Mitarbeiter will Demba sein in Deutschland erlerntes Wissen weitergeben.
Dembas Traum vom eigenen Elektro-Unternehmen im Senegal schafft also nicht nur Ausbildungs- und Arbeitsplätze, sondern trägt auch zur Verbesserung von Sicherheitsstandards in seinem Heimatland bei.
PROJEKT-BLOG
Dembas Fortschritte und Hürden
Die Baustelle entwickelt sich gut weiter. Die Elektroarbeiten sind so weit erledigt. Immer wieder kamen neugierige Nachbarn, um Demba beim Arbeiten zuzuschauen. Jeder hat sofort gemerkt, dass hier etwas anders war – professioneller. Sein Cousin Ibou und auch Dembas Sohn, der noch zu Schule geht, haben geholfen. Doch jetzt stagniert es. Demba wartet auf die offiziellen Fördermittel, die er beantragt hatte und deren Auszahlung sich leider verzögert. Sowie er diese Gelder hat, kann er damit beginnen, den Laden in seinem Haus einzurichten.
Inzwischen hat Demba einige Formalitäten geregelt, seine Führerscheinpapiere angefordert, sein Business angemeldet und sich auch bei potenziellen Kunden bekannt gemacht. Auch Doua hilft mit und empfiehlt Demba weiter. Aktuell macht er kleine Elektro-Arbeiten für Bekannte und Nachbarn. 2-3 größere Baustellen wurden ihm in Aussicht gestellt. Doch, um diese ausführen zu können, braucht Demba jetzt dringend ein Auto. Diese Hürde gilt es als nächstes zu überwinden.
Demba hat den Automarkt in Dakar bereits unter die Lupe genommen. Um ein Auto zu finden, das verlässlich ist, braucht er € 5000.
Vom Verein können wir aus allgemeinen Spenden € 1500 bereitstellen. Die restliche Finanzierung ist noch offen. Seien Sie als Sponsor dabei!
Start in Dakar
Rückkehr nach Dakar
Am 6. November ist Demba über Istanbul zurück in seine Heimatstadt Dakar geflogen. Nach langer Zeit der Trennung ist er jetzt wieder mit seiner Frau und seinen zwei Kindern zusammen.
Abschiedsparty für Demba
Freund*innen, Bekannte und Kollegen verbrachten einen vergnüglichen Abend mit Demba im Priener Gemeindezentrum.
Bei Speis und Trank wurden gute Gespräche geführt und sogar getanzt.
Viele Gäste berichteten über persönliche Erlebnisse mit Demba, und auch Demba selbst hielt eine bewegende Ansprache. Sein großer Dank ging an die Firma Langl, bei der er seine Ausbildung als Elektriker gemacht hat, und die ihn beim Aufbau seines neuen Unternehmens mit Rat und vielen Sachspenden unterstützt.
Demba bereitet seine Rückkehr vor
In seinem Heimatort hat Demba begonnen, ein Haus zu bauen, in dem er nach seiner Rückkehr mit seiner Familie wohnen und in dem auch seine Werkstatt mit Laden Platz finden wird. Zum Glück hat er das Grundstück schon vor einigen Jahren zu einem günstigen Preis erworben.
Jetzt steht dort ein Rohbau. Die Koordination der Arbeiten aus der Ferne ist aufwändig, gelingt aber gut. Sobald Demba vorort ist, wird er selbst mit zupacken und sich vor allem um die Elektrik kümmern; es soll eine Muster-Installation werden, die er künftigen Auftraggebern zeigen kann.
Das Haus ist natürlich entscheidend, damit Demba als Elektriker durchstarten kann. Für die Vollendung kann er im Moment jeden Euro dringend brauchen.
Stand auf dem Marktplatz
Vortrag im Gemeindehaus
Am Abend des 20. Oktober 2020 fand der Vortrag „Rückkehr nach Westafrika – Innovationen bahnen sich ihren Weg“ im Gemeindeshaus der evangelischen Kirche Prien statt. Aufgrund der bestehenden Coronabestimmungen waren die Stühle im Saal im erforderlichen Mindestabstand voneinander aufgestellt und mit Namensschildern versehen worden. Des Weiteren mussten Maskenpflicht, sowie eine begrenzte Teilnehmerzahl eingehalten werden.
Trotz dieser Einschränkungen kamen jedoch viele Leute, sodass der Saal schließlich voll war.
Demba Tounkara stellt sein Projekt vor, zusammen mit Dr. Lucinde Braun (Vereinsvorstand). Demba erzählte von seiner Arbeit und Ausbildung bei Elektro Langl und erläuterte, warum er wieder in den Senegal zurückkehren möchte: Er will dort eine eigene Elektrofirma gründen und Mitarbeiter ausbilden. Außerdem lebt seine Familie im Senegal, die er sehr vermisst. Auch gegen die häufigen Stromunfälle im Senegal aufgrund von mangelndem Know-How möchte er etwas tun.
Anschließend folgte eine kurze Pause. Auf Tischen waren Listen mit Werkzeugen ausgelegt, die Demba für seine Rückkehr braucht. Die Gäste konnten sich bei dieser Gelegenheit direkt für die Spende eines Werkzeuges ihrer Wahl eintragen.
Danach erklärte Arne Burchard die rechtliche Lage in Bezug auf Migranten und gab einen Einblick in die Abschiebepraxis der Ausländerbehörden. Für einen Außenstehenden erscheint diese manchmal willkürlich und wird kontrovers diskutiert. Das Thema stieß auf großes Interesse im Publikum.
Helke Fussell präsentierte den Verein Vision Yamalé. Sie erläuterte das Konzept des Vereins: mit Afrikanern auf gleicher Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Dann stellte sie die Vereinsgeschichte vor, angefangen mit dem ersten Team für Babakar Segnane im Jahr 2017, gefolgt von der Vereinsgründung im Jahr 2019. Anschließend wurden die Projekte im Einzelnen präsentiert, vor allem das von Babakar Segnane, der mit Hilfe des Vereins in den Senegal zurückkehren konnte und dort mittlerweile eine Landwirtschaft, ein Restaurant, sowie eine Catering-Firma betreibt. Helke ging außerdem kurz auf die erfolgreichen Projekte von Felix Fred und Efe Osas ein. Helke beendete ihren Vortrag mit einem Appell an die Teilnehmer, sich im Verein zu engagieren und machte Werbung für das „Priener Modell“, das auch in andere Kommunen weitergetragen werden soll.
Insgesamt war es ein gelungener Abend, der hoffentlich bei vielen das Interesse am Thema Rückkehrerprojekte und an Vision Yamalé geweckt hat.