FELIX FRED, NIGERIA
Projekt: Aufbau einer Kunstschmiede mit Shop für Schmiedebedarf
Ausgangsort in Deutschland: Prien am Chiemsee
Seine Mission: Herstellung von hochwertigen Schmiedearbeiten, Schaffung von Arbeitsplätzen
Rückkehr: Herbst 2019
Derzeitiger Status: Finanzierung abgeschlossen
DAS PROJEKT
Felix Fred, ein Kunstschmied aus Nigeria, kam 2015 aufgrund seiner ausweglosen beruflichen Situation nach Deutschland. Er wollte sich hier das nötige Geld für die Gründung einer Selbstständigkeit in seiner Heimat verdienen. Als Schweißer fand er gleich einen Job und genoss große Anerkennung bei seinem Arbeitgeber. Ungeachtet dessen wurde ihm nach kurzer Zeit die Arbeitserlaubnis entzogen, sodass er nur noch von Sozialhilfe lebte und damit auch seine Familie in Nigeria unterstützen musste. Dadurch wurde ihm die Chance genommen, sich seine Startinvestition für die Selbstständigkeit in der Heimat aus eigener Kraft zu verdienen.
Als sein Asylbescheid abgelehnt wurde, entwickelte Felix gemeinsam mit dem Verein Vision Yamalé einen Projektplan für die Existenzgründung in der Heimat und erhielt von uns Unterstützung für die Vorbereitungen und das Fundraising. Im Oktober 2019 ging Felix nach Benin City zurück.
PROJEKT-BLOG
Felix gibt Starthilfe
Inzwischen hat sich Felix mit seinem Schweißerbusiness etabliert und das Vertrauen seiner Kunden gewonnen. Er kann auf eigenen Füßen stehen. Sein Urteil über mögliche StartUps in der Metallverarbeitung ist uns wichtig.
Im Dezember 2021 ist Stanley unter sehr unglücklichen Umständen aus dem Landkreis Rosenheim nach Nigeria abgeschoben worden, ohne jegliche offizielle Starthilfe. Wir haben uns des Falles angenommen und Stanley, der sich in Abuja mit einem StartUp als Schweißer selbständig machen will, erstmal zu Felix nach Benin City geschickt. Die beiden haben einen Tag zusammen verbracht und zusammen gearbeitet. Felix ist davon überzeugt, dass Stanley professionell genug ist, um in Abuja seine eigene Werkstatt zu eröffnen. Danke Felix, für diese Schützenhilfe!
Jetzt geht es richtig los – Felix erste Schmiedearbeiten
Nun kommen die ersten Aufträge und Felix kann seine Künste unter Beweis stellen. Die Wünsche der Kunden sind vielfältig. Doch am imposantesten sind sicherlich die großen, filigran verzierten Tore.
Felix entwirft die Werkstücke selbst und bearbeitet und installiert sie dann mit seinen Helfern. Noch fordert er seine Mitarbeiter nach Bedarf an. Wir wünschen ihm, dass sich die Auftragslage so stabil entwickelt, dass er seine Mitarbeiter fest beschäftigen kann.
Ein schwieriger Start
Kaum hatte Felix seinen Laden ausgestattet und die ersten neugierigen Kunden kamen, schon musste er wieder zusperren. Auch in Nigeria gibt es einen Lockdown, der sehr konsequent umgesetzt wird. Felix muss zuhause bleiben und ist natürlich frustriert. Wir wünschen uns alle, dass Corona bald in den Griff zu bekommen ist und das Leben normal weitergehen kann.
Felix sorgt für Überraschungen
Der Beginn war zäh. Die offiziellen Gelder, die Felix für sein StartUp beantragt und genehmigt bekommen hatte, ließen auf sich warten. Das hat unsere komplette Planung über den Haufen geworfen, da die Gelder für Investitionen genutzt werden mussten, mit denen Felix eigentlich so schnell wie möglich beginnen wollte (die wichtigsten Werkzeuge)
Als das Geld dann da war, hatte sich Felix Perspektive etwas verschoben und er hatte sich entschlossen, mit dem Aufbau eines Shops zu beginnen. Er baute sich selbst einen Container und füllte ihn mit Utensilien für die Metallverarbeitung. Das hatte den Vorteil, dass er zu Großhandelspreisen einkaufen konnte und diese Preisvorteile auch für seine eigenen Arbeiten nutzen konnte. Und über den Laden machte er wichtige Kontakte. Es stellt sich später heraus, dass dies eine sehr clevere Entscheidung war.
Zurück bei der Familie
Die Reise ist geschafft. Felix ist wieder bei seiner Familie angekommen. Seine Schwestern sind noch in der Ausbildung und dank der Unterstützung aus Prien und des Programms des Bayerischen Landesamtes für Asyl und Rückführung wird er für ein Jahr seine Familie weiter unterstützen können. Danach wird hoffentlich sein StartUp Gewinne abwerfen, aus denen er dann leben kann und auch seine Schwestern werden ihr eigenes Geld verdienen können. Wir wünsche der ganzen Familie viel Glück und Erfolg mit den neuen Entwicklungen!
Der Abschied
Mit deutsch-afrikanischer Begleitung ist Felix Fred zum Flughafen eskortiert worden. Die letzten Wochen der Vorbereitung waren intensiv und sehr spannend. Voller Zuversicht und Freude auf die Heimat und auf sein großes Projekt hat er sich von uns verabschiedet. Wir wünschen ihm ein gutes Ankommen in seiner Heimat.