Les 4 Entrepreneurs - SENEGAL

Projekt: Landwirtschaftliches Start-Up von 4 jungen Männern im Senegal

Ihre Mission: Aufbau eines landwirtschaftlichen Betriebs mit dem Schwerpunkt Gemüseanbau

Derzeitiger Status: Aktiv

Spendenbarometer

Derzeit benötigt: Finanzielle Mittel für

1. vollständige Bezahlung des Grundstückes
2. Umzäunung der Felder
3. Anschaffung von Papayabäumchen



DAS PROJEKT

Bei diesem Projekt geht es um den Aufbau eines landwirtschaftlichen Kleinbetriebs in Thiès, Senegal. Die Gründer sind vier junge Senegalesen: 

Mame Ndiaga

Mame Ndiaga ist 36 Jahre alt und ist Rückkehrer aus Deutschland. Vor seiner Zeit in Europa hat er als Fischer gearbeitet. Jetzt hat er einen befristeten Arbeitsvertrag im Bayerischen Haus in Thiès und ist dort als Hausmeister und Organisator tätig.

Djibril

Djibril ist 34 Jahre alt. Nach Abitur und Ausbildung bei einer Bank, blieb er, wie die Mehrzahl auch der gut ausgebildeten jungen Senegalesen, ohne Aussicht auf Anstellung und Arbeit. Weiterbildungen in Agrartechnik folgten, im Moment lebt er von einer kleinen Hühnerzucht und arbeitet stundenweise bei der Post.

Aboubakrin

Aboubakrin ist 29 Jahre alt und hat Agrartechnik studiert. Er betreibt einen kleinen Gemüseanbau, mit dem er ein kleines Einkommen erwirtschaftet. Für eine Erweiterung seines Betriebs fehlen jedoch die finanziellen Mittel.

Tamba

Tamba ist 37 Jahre alt. Er hat an der Universität in Dakar Literatur und Englisch studiert, das Studium jedoch vorzeitig abgebrochen. Er hat diverse Versuche in die Selbständigkeit unternommen, im Moment betreibt er einen kleinen Straßenverkauf, wo er Café Touba anbietet.
 
Mame Ndiaga hat einige Jahre in Europa gelebt, davon zwei Jahre in Deutschland. Sein Asylgesuch als Bürger eines sogenannten „sicheren Herkunftslandes“ wurde abgelehnt. So kehrte er in den Senegal zurück. Bei Schulungen der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) haben sich die vier Gründer kennengelernt. Die Angebote der GIZ, jungen Menschen durch Kurzschulungen vor Ort eine Perspektive aufzuzeigen und sie zum Aufbau eines Klein-Unternehmens zu motivieren, sind wichtig und richtig. Sie verhelfen zu Selbstvertrauen und Mut.
 
Zur Realisierung der Ideen fehlen aber finanzielle Mittel, die weder NGOs noch lokale Banken in Form von Krediten zur Verfügung stellen – und die schnell das Aus für unzählige Ideen und Träume bedeuten. Unsere Firmengründer haben sich entschieden, gemeinsam eine langfristige Perspektive für die Zukunft aufzubauen.
Was alle vereint, ist ihre Erfahrung als Kleinbauern, ihr ungebrochener Glaube, die Probleme der wirtschaftlichen Situation in ihrem Land zu überwinden, ihre unbändige Willenskraft, ihre positive Einstellung, ihr Optimismus, etwas bewirken und verwirklichen zu können.

Sie sind davon überzeugt, aus der eigenen Kraft heraus etwas schaffen zu können, das ihnen und ihren Familien eine Perspektive für die Zukunft bietet. In vielen Sitzungen haben sie einen Businessplan entwickelt, der auf einem soliden Finanzplan basiert und eine Perspektive für die nächsten drei Jahre errechnet und beinhaltet. Sie planen ihre Selbständigkeit sehr überlegt, mit großer Verantwortung und Zielstrebigkeit.

Wichtiges Gebot bei allen ihren Planungen ist, respektvoll mit der Natur umzugehen, nur soviel zu entnehmen, wie nachwachsen kann und vorhandene Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Dabei planen sie auch neue und innovative Wege zu gehen, indem sie Ideen entwickeln zur Weiterverarbeitung ihrer Produkte auch außerhalb der Regenzeit und nach der jeweiligen Erntezeit, z.B. durch moderne Konservierungs- und Trocknungsmethoden. Diese Verfahren erlauben den ganzjährigen Verkauf der Produkte und eröffnen den Zugang zu einem neuen und vielversprechenden Markt.



Die "4 Jeunes Entrepreneurs" stellen sich vor:

Wir sind vier junge Männer und leben im Senegal, Als Kinder einfacher Bauern wurden wir früh in der Feldarbeit eingesetzt und konnten so viel über  Landwirtschaft lernen. Bei gemeinsamen Weiterbildungen der GIZ zum Thema „Moderne und nachhaltige Landwirtschaft“ haben wir uns kennengelernt.

Wir wollen gemeinsam einen Agrar-Betrieb aufbauen, dessen Schwerpunkt auf nachhaltiger, ökologischer Landwirtschaft basiert. Nachhaltig im Sinne dessen, dass wir dem Land nur so viel entnehmen, wie wir wirklich brauchen und wie viel wiederum nachwachsen kann. Wir möchten die Ernährung und ein solides Auskommen für uns und unsere Familien sichern und eine Perspektive für die Zukunft schaffen.

Wir haben uns viele Gedanken gemacht und einen Business-Plan erarbeitet, der auf einem soliden Finanzplan für die nächsten drei Jahre aufbaut. Wir haben uns sehr intensiv mit Themen wie Klima, Bodenbeschaffenheit, moderne Pflanzensorten, Fruchtfolge, solarbetriebene Energiequellen, Bewässerungssysteme, Vermarktungsstrategien und Nachernte z.B. durch Trocknungs- und Konservierungsmethoden beschäftigt. Wir möchten ein 2 Hektar großes Land kaufen oder pachten und dort mit modernen Agrarmethoden und -techniken Gemüse anbauen: Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Kohl, Knoblauch, Kürbis, Paprika, Aubergine, Chili und mehr. Diese Sorten sind gut geeignet für das trockene Klima in unserem Land. Damit wir nicht nur in der Regenzeit, sondern auch in der Nebensaison anbauen und ernten können, planen wir, ein Bewässerungssystem zu installieren, das die ganzjährige Beregnung der Pflanzen ermöglicht.

Die ersten Schritte sind nun, ein passendes Grundstück zu finden, das unseren Vorstellungen nach Bodenbeschaffenheit, Lage und Kosten entspricht. Danach geht es an die Aufbereitung des Bodens, den Bau eines Brunnens zur Versorgung mit Grundwasser, die Installation einer Wasserpumpe, die technische Umsetzung des Brunnen- und Pumpenbetriebs mit Solarmodulen, um die Installation des Bewässerungssystems und vielem mehr. Wenn wir das Land ganzjährig bewässern können, ist ein Anbau unserer Produkte auch außerhalb der Regenzeit möglich. Dadurch können wir auch außerhalb der üblichen Pflanz- und Erntesaison produzieren und antizyklisch arbeiten.

Unsere Vision ist es, rund um das ganze Jahr Angebote für unsere Kundschaft machen zu können, sie mit guter Qualität, Produktvielfalt und Ehrlichkeit zu überzeugen. Durch solarbetrieben Kühlanlagen lassen sich Obst und Gemüse länger haltbar machen, moderne Solartunneltrockner ermöglichen die Trocknung und Konservierung. Unsere Vision für die Zukunft ist es, einen Teil des Gemüses weiterzuverarbeiten, z.B. zu Konserven, Trockenprodukten, Soßen, Suppen. So können wir unsere Kunden ganzjährig mit unseren Produkten versorgen und neue Kundenkreise erschließen.

Wir planen unsere Selbständigkeit bewusst als Gruppe, die sich gegenseitig stützt und durch die vielen Erfahrungen und dem Wissen jedes einzelnen Mitglieds profitiert. Uns vereint das gegenseitige Vertrauen, die Erfahrung, der gemeinsame Wille zu Verantwortung und Zielstrebigkeit. Wir glauben an eine Zukunft für uns und unser Land. Wir vertrauen in unsere Arbeitskraft und möchten aktiv am wirtschaftlichen Aufbau unseres Landes mitwirken.

Die Ziele unserer Arbeit sind:

  • Zukunftsperspektiven schaffen
  • Respektvoll von und mit der Natur leben
  • Vorhandene Ressourcen nachhaltig nutzen
  • Kultur und Tradition mit Modernisierung vereinen

Wir werben für euer Vertrauen und eure Unterstützung.

Ein herzliches Dankeschön – Djeredjeff!

PS: Gerne könnt ihr uns in diesem Video persönlich kennenlernen:

PROJEKT-BLOG

November 2022

Wasserversorgung

Viel ist geschehen seit dem letzten Blogbeitrag: Die vier Jungunternehmer haben ihr Grundstück mit einem Maschendrahtzaun gesichert, es wurde ein Brunnen gebaut, es wurden Zitronen-, Mango- und Papayabäumchen gepflanzt und Melonen angebaut.

Alles schien nach Plan zu laufen. Aber : Der Brunnen gibt wider Erwarten nicht genug Wasser !

Im Moment wird geprüft, ob eine Chance besteht, den Brunnen nochmals zu vertiefen. Wenn das ncht möglich ist, steht der Bau eines sog. Mini Forage zur Debatte, eine Tiefenbohrung von ca. 30 cm Durchmesser, bei der mit Hilfe eines Spezialgeräts in die Tiefe gebohrt wird, bis genügend Wasserdruck entsteht. Das Wasser wird dann mit einer dauerhaften Spezialpumpe an die Oberfläche gepumpt.

Bei dieser wichtigen Entscheidung werden die Jungs von der NGO «Hilfe für Senegal – Wasser für Senegal e.V.», Ofterschwang, fachlich unterstützt und beraten. Die weitere Vorgehensweise wird in enger Zusammenarbeit mit deren Wasser-Experten abgestimmt.

Das Thema Wasserknappheit ist ein weltweites Problem, das besonders auch auf dem afrikanischen Kontinent zu spüren ist – und insbesondere bei den vielen Kleinbauern, die dort Landwirtschaft betreiben. So auch bei den 4 Jeunes Entrepreneurs, die nach einem passenden Weg und einer sinnvollen Wasserlösung suchen müssen. Und dafür braucht es Geld. Für den Bau eines Mini Forage werden ca. € 2.500 für die Baukosten veranschlagt.

Vor diesem Hintergrund wollen wir nochmals eine Sammelaktion starten. Die 4 Jeunes Entrepreneurs haben – auch dank Ihrer Spenden – enorm viel geschafft. Aber ohne Wasser und das dafür benötigte Geld kann es das Aus für das gesamte Projekt bedeuten.

Die Jungs haben bisher sehr umsichtig und verantwortungsvoll mit den gesammelten Geldern gewirtschaftet. 

Dezember 2021

Umzäunung

Die nächste Teilstufe des Projekts ist die Umzäunung des Grundstücks, um Pflanzen und Bäume vor dem Eindringen von Tieren schützen und als Sichtschutz gegen Diebstahl. Üblicherweise werden im Senegal die Grundstücke mit einer 2 m hohen Steinmauer gesichert. Die Ziegel werden dort noch in Handarbeit hergestellt. Dass dies ein aufwendiges und kostspieliges Unterfangen ist, erklärt sich von selbst. Man benötigt jede Menge Material an Zement und Eisen, der Herstellungs- und Kostenaufwand ist enorm.

Im Gespräch ist auch, die Mauer niedriger zu bauen und sie durch Maschendrahtzaun zu erhöhen.

Dieses Projekt muss Stück für Stück angegangen werden. Die jungen Männer haben vor, die Herstellung zusammen unter Anleitung von erfahrenen Maurer – wenigstens teilweise – selber in die Hände zu nehmen. Aber die Kosten bleiben enorm. Hierfür ist jede finanzielle Unterstützung willkommen.

November 2021

Wasser

Voraussetzung zur Inbetriebnahme und zum Bewirtschaften des Landes ist der Zugang zu Wasser.
Der Verein «Hilfe für Afrika – Wasser für Senegal e.V.» in Ofterschwang, wird das Projekt mit einem Kredit in Höhe von € 1.900 unterstützen, der den Bau eines Brunnens mit Wasserpumpe und 4 für den Betrieb benötigten Solarpanels ermöglicht.
Hierfür unseren herzlichen Dank an den Verein und seinen Projektleiter vor Ort in Senegal, Rahim Sall, der den 4 Jungunternehmern mit Expertise und Beratung verbindlich und unkompliziert zur Seite steht.

November 2021

Landerwerb

Die Suche nach geeignetem Land ging währenddessen weiter, mit dem Resultat eines sehr interessanten Angebots in der Nähe von Thiès, in Keur Sarra. Das Angebot umfasst ein 2 ha großes Grundstück zu einem Preis von € 4.950 pro Hektar.
Letzte Woche konnte dank großzügiger Spenden ein Hektar Land erworben werden.
Der zweite Hektar Land wurde über eine Privatinitiative erworben, das Land steht den vier Unternehmern jetzt zur Bewirtschaftung zur Verfügung.

Der Kauf des Lands zum jetzigen Zeitpunkt ist eine riesige Chance und bietet alles, was die vier jungen Leute bisher gesucht hatten. Das Land ist fruchtbar, es ist umgeben von Ländereien anderer Kleinbauern, die ebenfalls Gemüse und Früchte anbauen, es liegt in unmittelbarer Nähe des Wohnorts der jungen Leute und hat einen überaus fairen Preis.
Der Wunsch des Bürgermeisters und des Verkäufers ist, dass das Land in der Hand von ortsansässigen Kleinbauern bleibt und nicht von großen Firmen aus Europa und Asien aufgekauft wird.

Mit dem Kauf des Lands kann nun peu à peu mit der Bewirtschaftung begonnen werden; die Mittel aus der Hühnerzucht fließen in den Aufbau der Landwirtschaft ein.

Oktober 2021

Start des Hühnerprojekts

Mit Spenden in Höhe von € 2.400 wurde Mitte Oktober ein Hühnerprojekt gestartet: 500 Hühner, Futter und Material wie Futternäpfe, Tränken, Lampen und  Wasservorräte wurden angeschafft.

Die Hühner werden in einem von einem Freund zur Verfügung gestellten Hühnerstall großgezogen. Das Resultat ist überaus positiv. Die Hühnerzucht liegt in den professionellen Händen von Aboubakrine.

Von 500 Hühnern verstarben 11, von den 489 verbleibenden Tieren konnten 350 Hühner zu Preis von je € 3 verkauft werden. Die restlichen Tiere werden in den nächsten Tagen geschlachtet, anschließend eingefroren und können zu einem späteren Zeitpunkt zu einem möglicherweise höheren Preis verkauft werden.

Nach 2-wöchiger Reinigung und Desinfektion des Hühnerstalls ist der Kauf von weiteren 500 Hühnern geplant.

Der Geldeinsatz für die Hühner beträgt € 375, für Futter, Wasser und Nahrungsergänzung werden ca. € 650 veranschlagt. Für die Aufzucht der zweiten und weiterer Hühnerchargen bis zum  Verkauf müssen somit jeweils ca. € 1000 pro eingesetzt werden.

Der angestrebte Gewinn von € 500 pro Charge wird in das Landwirtschaftsprojekt einfließen.